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Lesezeichen [ Info # Jobs # QR-Code # Sitemapper ]Do 18 April 2024 11:53:18


 Redewendungen
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Das Fazit aus etwas ziehen

Die Redensart "Das Fazit aus etwas ziehen" meint "zusammenfassen", "schlussfolgern", "resümieren", "etwas abschließend darlegen". Verwurzelt ist das Substantiv "Fazit" in dem aus dem Lateinischen stammenden "facit", das sich mit "(es) macht" übersetzt, ursprünglich aus der Kaufmannssprache stammt, von dort in die Standardsprache übernommen wurde und heute grundsätzlich generalisierend mit dem beschriebenen Anliegen verwendet wird.

In den Rechenbüchern der Kaufleute bedeutete "facit" etwa "es macht, das macht insgesamt oder zusammen" und wurde dort also im Sinne von "eine Summe bilden" verwendet. Ganz in diesem Sinne findet sich die erwähnte Redensart heute in zahlreichen Anwendungsgebieten.

Bereits vor dem Abschluss der alljährlichen Berliner Grünen Woche hat der Deutsche Bauernverband ein positives Fazit im Blick auf die Besucherzahlen gezogen. - Zwar zogen immerhin 14 Prozent ein positives Fazit, allerdings waren sieben Prozent mit den Leistungen der politischen Akteure außerordentlich unzufrieden. - Ein Fazit über ihre geleistete Arbeit des vergangenen Jahres zogen am Sonntag auf der saisonalen Abschlussveranstaltung die anwesenden Vorstandsvorsitzenden der regionalen kleinen und großen Sportvereine.

In der generalisierten Form der Redensart begegnet uns ein "vorläufiges Fazit", ein "bitteres Fazit", "zufriedenes Fazit", "nüchternes Fazit", "trauriges Fazit" und manch anderes mehr. In allen Fällen ist jedoch mal mehr, mal weniger unschwer erkennbar, dass es in dem "Das Fazit aus etwas ziehen" grundsätzlich darum geht, das oder ein Ergebnis von etwas, oft bewertend, zusammenzufassen, was in der Regel zuvor entwickelt oder ausführlich vorgetragen wurde und in der Zusammenfassung in allgemeine oder konkrete Schlussfolgerungen einmündet. Diese finden wir als Abschluss eines Fachartikels, sonstiger Schriftsätze oder nicht selten am Schluss einer Rede, die damit schriftlich oder mündlich ausklingen sollen. Charakterisiert wird dieses Fazit zumeist dadurch, dass es sich auf das vorgetragene Thema bezieht und beinhaltet, was beim Leser oder Zuhörer auch über den Tag hinaus haften bleiben soll.

Nach einigen Quellen könnte diese Redensart in generalisierter Bedeutung bereits bei dem Schriftsteller Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1622-1676) nachweisbar sein, bei dem Spross einer verarmten thüringischen Adelsfamilie. Jedoch nicht ohne den zur Vorsicht mahnenden Nachsatz, dass das "facit" allerdings durchaus wesentlich betagter sein könnte.

* Autor: Dr. Franz-Josef Hücker; -- Quelle: das Akazienblatt Nr. 02 .2017, S. 11.


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Der Inhalt dieser Seite wurde am 06.11.2019 um 12.19 Uhr aktualisiert.
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