Impressum
GoTo:
Home
 
NLP Community Akazien Verlag   
 
Lesezeichen [ Jobs # QR-Code # MagicWords ]Mi 9 Okt 2024 01:37:01


 Redewendungen
--

Eulen nach Athen tragen

Die Redensart "Eulen nach Athen tragen" wird verwendet, wenn jemand einen überflüssigen geistigen oder materiellen Beitrag zu etwas leistet. In diesem Fall erklärt sich die Redensart selbst, weil die Eule als Symbol der Göttin Athene bereits im antiken Athen heimisch war.

Die häufig in Athen vorkommende Eule wurde dort als kluger Vogel verehrt und fand sich seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. auf der Rückseite der als besonders kostbar geltenden und in dieser Zeit sehr gefragten attischen Münzen, deren Vorderseite der Kopf der Göttin Athene zierte. Die Herkunft der Redensart "Eulen nach Athen tragen" wird dem in Athen geborenen und lebenden Dichter Aristophanes ( 445-385 v. Chr.) zugeschrieben, der in seiner Komödie "Die Vögel" seine Heimatstadt Athen mit ihren Schwächen ins Rampenlicht rückte und eine herbeifliegende Eule mit den Worten kommentierte: "Wer hat die Eule nach Athen gebracht?" Gewiss gefolgt von dem unausgesprochenen Nachsatz: ‚Da sind doch schon genug Eulen!'

Nach einer anderen Quelle bezieht sich die Redensart unmittelbar auf die Eulen, die auf die Athener Münzen geprägt wurden. Von diesen seinerzeit sehr gefragten Münzen existierten in Athen mehr als genug. Die Athener waren in dieser Zeit so reich, dass es in ihren Taschen nie an Eulen mangelte. Jedenfalls nicht der Oberschicht und den korrupten Staatsbediensteten. Zu jener Zeit sollen in den Geldbeuteln der Athener Aristokratie, des Athener Geldadels, ständig mehr als genug Eulen genistet und unentwegt für Nachwuchs gesorgt haben. So verwundert es nicht, wenn Aristophanes zu dem Schluss kommt: "An Eulen wird es hier nie mangeln."

Die umgangssprachlich als Eule bezeichneten Athener Münzen galten in der antiken Welt wegen ihres hohen Silbergehalts über Jahrhunderte als ein beliebtes Zahlungsmittel. Dass der Komödiendichter Aristophanes hier freilich nicht vorausschauend gewesen ist, ist uns heute wohlbekannt. Längst vorbei die Zeiten, in denen das griechische Athen so vermögend war, dass es völlig überflüssig war, noch mehr Eulen nach Athen zu tragen. Schwer vorstellbar, dass die Eulen als Zahlungsmittel einst wieder so begehrt sein könnten wie in der Antike.

* Autor: Dr. Franz-Josef Hücker; -- Quelle: das Akazienblatt Nr. 01.2017, S. 11.


--
 [ Home | Top ]
Der Inhalt dieser Seite wurde am 31.08.2024 um 11.34 Uhr aktualisiert.
Navigation Seminare Magic Software Projekte Publikationen Kontakt Home
 
   huecker dot com * Germany | Datenschutz
© 1999, 2024 Franz-Josef Hücker. All Rights Reserved.
Contact Print Page LinkedIn follow me on twitter RSS Feeds & Podcasts