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Lesezeichen [ Jobs # QR-Code # Anagramme ]Di 8 Okt 2024 23:47:44


 Redewendungen
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Die Faxen dicke haben

Kinder mögen das. Sie lieben es, mit spaßigen Grimassen oder Bewegungen (Faxen) sich selbst und andere zu erheitern. Ohne zu ermüden. Das geht solange gut und ist total lustig, bis die Erwachsenen es satt haben. Bis diese Spaßbremsen "die Faxen dicke haben". Dann kann schon mal das Weinen dem Lachen folgen. - Nicht ganz so amüsant ist es, dass unsere viel geplagten Kaufleute Werbung betreiben müssen, um auf ihr Angebot hinzuweisen. Eine Seite nach der anderen verlässt das Faxgerät, die bewegen soll, Dinge käuflich zu erwerben, an die der Adressat bisher nicht einmal im Traum gedacht hat. Auch hier wird selbst das geduldigste Opfer der Kaltakquise ziemlich bald "die Faxen dicke haben". - Wer nun jedoch meint, damit der Herkunft der Redensart auf die Schliche gekommen zu sein, ist auf dem Holzweg. Denn Faxen waren schon lange vor Erfindung der Faxtechnologie (1843) außerordentlich beliebt.

Eine Ableitung schreibt diese Wendung den studentischen Verbindungen zu. Die verfügte nämlich über einen Fax (Couleurdiener oder Corpsdiener), dessen Bezeichnung wohl von fac totum ("mach alles") abgeleitet worden ist. Das war zumeist der einzige Angestellte (Diener und Hausmeister) der studentischen Verbindung, der den Studenten bei der Bewältigung der Alltagsaufgaben der Verbindung in der Regel mit Rat und Tat zur Seite stand. Weil der Fax allerdings sehr oft seine lange Nase viel zu tief in die Belange der studentischen Verbindung steckte, hatten die Studenten irgendwann "die Faxen dicke" und der Fax wurde an die frische Luft gesetzt. - Dabei steht das Wort "dicke", ebenso wie sonst auch durchaus gebräuchlich, für reichlich, vollauf oder von etwas genug haben, so beispielsweise "Ich bin dicke satt."

Eine andere Ableitung führt die Redensart auf "fickfacken" zurück, das "sich hin- und herbewegen" bedeutet. Daraus sollen sich dann später Worte für "Streiche" und "Possen" gebildet haben, nämlich "Fickesfackes", Ficksfacks", "Fackes" oder kurz "Facks, das im Laufe der Zeit wohl irgendwann mit x endete, also mithin zu Fax(en) konvertierte.

* Autor: Dr. Franz-Josef Hücker; -- Quelle: das Akazienblatt Nr. 01.2009, S. 11.


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